Samstag, 23. April 2011

Mein Bescheid ist da!

Ich habe ihn schon lang ersehnt und nun ist mein erster Arbeitlosengeld I-Bescheid da. Natürlich fehlerhaft. Denn offensichtlich habe ich ein Kind von dem ich noch nichts weiß oder aber ich bin jünger als gedacht, zumindest ist das Jobcenter der Meinung ich würde Kindergeld bekommen. Wie genau sie darauf kommen ist mir allerdings schleierhaft.

Freitag, 8. April 2011

Diplomarbeit

Nun habe ich gut 5 Monate mit meiner Diplomarbeit verbracht und dabei so einige Erkenntnisse gewonnen oder auch wieder entdeckt. Da nach mir noch tausende Studenten Hausarbeiten, Bachelorarbeiten oder ähnliches schreiben werden möchte ich hier meine Erfahrungen zusammen tragen. Natürlich sind das nur meine Anregungen, aber für mich haben sie sich als sinnvoll erwiesen.
Korrekturlesen
Ihr braucht jemanden der für euch Korrektur liest. Ihr selbst werdet eure eigenen Rechtschreibfehler nicht mehr sehen. Außerdem werdet ihr nach kurzer Zeit "betriebsblind". Ich habe beispielsweise einfach Behauptungen aufgestellt, die mir total klar waren und die Begündung aber vergessen.
Sucht euch gleich zu Begin der Arbeit einen oder mehrere Korrektoren. Sagt ihnen vorher, wann ihr sie ungefähr braucht und wie viel Zeit sie einplanen sollen. Das hat den Vorteil, dass sie einschätzen können, ob sie überhaupt Zeit haben, wenn ihr sie braucht und nicht etwa grad im Prüfungsstreß hängen und man sich dann schnell mal einen Alternativkorrektor suchen muss.
Ich empfehle immer mindestens einen fachfremden Korrektor zu wählen. Denn der Kommilitone, der sich selbst mit der Materie auskennt, läuft Gefahr gedanklich zu ergänzen. Das führt dazu, dass unklare Inhalte nicht erkannt werden. Jemand fachfremdes wird hingegen ganz ohne Vorwissen an das Thema herangehen und kann somit als Kontrollgruppe dienen, ob alles verständlich ist.
Ihr solltet euren Korrektoren sagen worauf sie achten sollen. Meist schauen sie von sich aus erstmal nur auf Rechtschreibung und Grammatik. Das ist natürlich auch wichtig, aber viel interessanter sind da beispielsweise folgende Punkte:
Logik- habe ich alle Behauptungen auch belegt? Ist die Argumentation schlüssig?
Redundanz- wiederhole ich mich innerhalb der Arbeit?
Roter Faden- sind die Übergänge zwischen den Kapiteln schlüssig?
Zirkleschlüssel- sollten unbedingt vermieden werden!

Der Zeitaufwand für eine Korrektur von 100 Seiten ist nicht zu unterschätzen, wenn man es anständig macht. Mein Korrektor hat allein für die "Endkorrektur" zwei volle Tage gebraucht.
Falls ich ein Abstract auf Englisch schreibt sucht euch frühzeitig jemand, der das Korrektur liest (es sei denn ihr könnt fließend Englisch)!

Druckt die Arbeit nach der "Endkorrektur" nochmal aus (da reicht auch ein schwarz-weiß-Ausdruck) und lest nochmal Korrektur. Ich habe da nochmal einige Fehler gefunden, die ich am PC übersehen hatte.

Zitation
Wie man zitiert werde ich hier nicht erläutern, da haltet ihr euch einfach an die Vorgaben des Lehrstuhls. Einige Tipps habe ich trotzdem:
Alle Seiten die ihr kopiert oder notiert bekommen eine Quellenangabe. Die schreibt ihr da irgendwo unbedingt mit Seitenzahl drauf. Niemand hat Lust am Ende in einem 400 Seiten Werk, nochmal den einen Satz zu suchen, den man zitieren möchte.
Literatur immer direkt ins Literaturverzeichnis einbinden. Man will ja am Ende nichts vergessen.
Beim Schreiben hinter jeden Satz die betreffende Quelle setzten. Auch dann, wenn sich mehrere Sätze hintereinander auf die gleiche beziehen. Wenn ihr nämlich dann später nochmal einen Satz einfügt, stimmen sonst die Quellenangaben nicht mehr. Wenn ihr sicher seit, dass da zumindest inhaltlich nichts mehr dazu kommt, löscht ihr ggf. überflüssige Quellen oder ersetzt sie durch "ebd.".
Layout
Legt gleich zu Anfang ein Layout fest. An Anfang der Arbeit habt ihr dafür noch Zeit. Wenn ihr es erst am Ende macht, kommt ihr vermutlich in Zeitnot.
Wählt eine einheitliche Schrift. Wenn ihr den Text in Arial schreibt, muss auch alles andere in Arial: Abbildungsunterschriften, Tabellen, Graphiken...
Arbeit mit Referenzen. Sollte eigentlich klar sein, aber man sieht immer wieder so einen Murks wie "vgl. Abb. XX". Das kostet später unnötig Zeit. Bei Referenzen seid ihr auf der sicheren Seite, dass am Ende alle Verweise stimmen und Abbildungs- und Tabellenverzeichnis sind in wenigen Sekunden erstellt.
Zeitplan
Erstellt ganz zu Anfang einen groben Zeitplan für die komplette Zeit bis zur Abgabe und haltet euch an ihn. Es nutzt euch wenig, wenn zwar die ersten 20 Seiten super sind, ihr aber am Ende nicht fertig werdet oder eurer Fazit in 2 Stunden zusammen schustern müsst. Wenn ihr später schneller seit als euer Zeitplan, könnt ihr immernoch nochmal zum Anfang zurück kehren. Plant im Zeitplan eine Pufferwoche ein. Ihr werdet garantiert krank, der PC geht kaputt oder irgendwas anderes raubt euch mehrere Tage.
Präsentation
Übt die Präsentation mehrmals bevor ihr sie haltet. Ich habe für die Erstellung und Probe der Präsentation eine Woche veranschlagt. Am besten haltet ihr sie vor Freunden, Verwandten oder sonst wem. Notfalls tut es aber auch die Wand oder die Katze. Wenn ihr sie vorher mehrmal laut vorgetragen habt, sucht ihr während der Präsentation nicht nach Worten und ihr tragt sie flüssig vor.
Allgemeines
Macht ein Backup!!
Plant ausreichend Zeit für Druck und Bindung ein.
Wenn möglich, erledigt bereits vor der Anmeldung die Literaturrecherche.
Teilt euch den Tag anständig ein. Wer morgens um 8 Uhr anfängt, darf mit gutem Gewissen spätestens um 18 Uhr Feierabend machen und sich entspannen; Entspannung werdet ihr brauchen.
Ignoriert den Dreck in eurer Wohnung. Der ist total unwichtig! (Den Punkt konnte ich selbst nicht so gut befolgen)

Ansonsten: Sucht euch ein Thema was euch wirklich interessiert, denn selbst dieses wird euch nach etwa 2 Monaten nicht mehr so interessant vorkommen. Die Meine-Diplomarbeit-ist-total-scheiße-Phase ist völlig normal und gehört einfach dazu.