Mittwoch, 14. Juli 2010

Gehaltsvorstellungen ad absurdum

Eine deutsche Supermarktkette mit immerhin 12.000 Märkten bezahlt ihren Packern nach Angaben einer Mitarbeiterin 3,72€ in der Stunde. Da versteht man doch erst die Vorderungen nach einem Mindestlohn. Ich will jetzt nicht soweit gehen und sagen, dass ich für den Lohn nicht arbeiten würde, aber ich würde mich tunlichst um einen besser bezahlten Job bemühen. Was mir angesichts der Tatsache, dass ich gefühlt der einzige Mensch in Deutschland bin dem mehr Jobs angeboten werden, als er annehmen kann, vermutlich nicht lange dauern dürfte. Die mittlerweile ehemalige Mitarbeiterin der Supermarktkette hat es auch geschafft, der neue Arbeitgeber zahlt immerhin 6€.
Interessant in dem Zusammenhang ist, dass vor einige Tage ein junger Mann etwa Ende 20, welcher neben mir im Zug saß sich mit seinem Bekannten über sein letztes Vorstellungsgespräch unterhielt. Stundenlohn lag offensichtlich bei 7€. Zitat:"Dafür gehe ich nicht arbeiten, ich will Geld mitnehmen und nicht mitbringen." Überaus einleuchtend auch die Argumente, warum der Stundenlohn ungerecht bzw. zu niedrig ist: "der Vorarbeiter bekommt ja auch mehr, obwohl der nur den ganzen Tag rumläuft und mal sagt was zu tun ist", "die haben gesagt das Geld kommt über die Stunden rein, was solln das?"

Ich habe übrigens aktuell mal wieder drei Jobs, in einem bekomme ich 5€ die Stunden, da kommt das Geld wirklich eher über die Stunden rein. Bei zehn Stunden Arbeit macht das aber immerhin auch 50€, damit ist zwei Wochen lang die Nahrungsmittelversorgung gesichert.

Grundsätzlich sollte man als Arbeitssuchender jeden Job annehmen, der ihm körperlich zumutbar ist. Zum einen erhöhen sich dadurch die Chancen einen besseren Job zu bekommen, sei es in der gleichen Firma oder auch in einer anderen. Erstens sieht es besser im Lebenslauf aus und jeder Job steigert die Kompetenz. Insbesondere als Ungelernter oder ohne Berufserfahrung kann man nicht so hohe Anforderungen an das Gehalt stellen. Da ist letztlich das primäre Ziel die Sammlung von Erfahrungen und das Lernen neuer Tätigkeiten.

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