Mittwoch, 29. September 2010

Ich bin doch nicht asozial!

Ich war gestern mit meiner Schwester zum ausgiebigen Frühstücken und Quatschen verabredet, bevor sie nächste Woche mit ihrer Ausbildung beginnt. Dabei ergab sich ein interessantes Gespräch zum Thema Hartz IV-Erhöhung, dessen wesentlichen Inhalte ich hier einmal wiedergeben möchte.
Meine Schwester bezieht seit einigen Jahren Hartz IV und hat sich vor einigen Monaten, als ein nach dem Prinzip Tafel fungierendes Projekt in unserer Heimatstadt startete, vor der Presse bezüglich ihrer Intention befragen lassen. Diesen Artikel hat scheinbar jeder meiner Bekannten gelesen, nur ich selbst nicht. Scheinbar wurde sie in der Zeitung etwa so zitiert: "Das ist eine gute Sache, da kann ich den Kindern auch mal ein Eis kaufen!" Die Reaktionen meiner Bekannten ging dann eher in die Richtung "Den geht es doch garnicht so schlecht!" Richtig finanziell geht es es ihnen nicht so schlecht, eigentlich ging es ihr auch garnicht um das Eis, sondern allgemein um "was"-in ihrem Fall z. B. der Sportverein der Kinder und eigentlich wollte sie einmal verdeutlichen, dass nicht alle Hartz IV Bezieher gleich dem Typ "Hartz IV Assi" sind. Ärgerlich, dass die Zeitung sie an diesem Punkt so verfälscht und sinnentfremdend zitiert hat, aber es macht sich scheinbar nicht gut zu sagen, dass es dem Hartz IV-Bezieher doch eigentlich nicht so schlecht geht.

In unserem gestrigen Gespräch ging es primär um die Hartz IV-Erhöhung von 5 €.
Meine Schwester dazu:
"Ich kann davon leben, klar ist es nicht viel, aber hungern muss niemand, die neuen Schuhe für meinen Sohn jeden Monat, klar das rechnen die nicht mit ein. Allgemein ist die Berechnung dann doch nicht wirklich schlüssig, aber das Geld reicht. Was mich allerdings stört ist die mediale Darstellung der Hartz IV-Empfänger-Als ob wir alle die totalen Assis wären!"

Meine Schwester kommt mit dieser Meinung sicher niemals ins Fernsehen, da machen sich die Klischee-Hartz IV-Assis oder die arme alleinerziehende vom Ex geschlagenen Mutter einfach besser. Würde sie es doch schaffen, würde man die ganze Story wohl wie in dem Zeitungzitat ganz anders darstellen. Dabei finde ich diese Aussage schön und möchte sie hier weitergeben, weil sie ehrlich ist und das Problem einfach und prägnant zusammenfasst.

In den Medien gibt es aktuell zwei Meinungen (zugegeben hier etwas vereinfacht dargestellt )

1.) Die Hartz IV Sätze sind zu hoch, die wollen doch eh alle nicht arbeiten
2.) Die Hartz IV Sätze sind zu niedrig, es sind eben nicht alle asozial

Ich möchte These drei ausstellen:
Die Hartz IV Sätze sind ausreichend zum Leben, sie garantieren ein Grundauskommen, aber die mediale Darstllung muss sich ändern.
Meine Schwester entspricht nicht dem medial verbreiteten Hartz IV-Klischee, weder dem einen noch dem anderen. Was sie möchte ist, eine Darstellung die den Gegenbenheiten entspricht. Der durchschnittliche Arbeitslose ist nicht Thema in unseren Medien, noch nicht einmal in der Bloggerszene (obwohl selbige bei anderen Themen meist den "herkömmlichen" Informationsquellen überlegen sind). Die Existenz dieses Durchschnitts wird völlig negiert, die Existenz eines Hartz IV-Empfängers der klar sagt "Ich finde die Sätze angemessen" wird negiert. Sicherlich fände sie mehr Geld nett- mal Urlaub machen, ein Auto. Aber der Staat ist nicht die Stelle die diese Wünsche erfüllen soll, das ist nicht seine Aufgabe.

Man kann sich sicherlich über die Berechnungsgrundlage steiten, sicherlich sind auch diverse Methoden der Arbeitsargenturen fragwürdig bis menschenverachtend. Aber sich permanent darüber zu streiten, ob man von Hartz IV leben kann oder nicht ist schlicht keineswegs zielführend, denn ich habe noch keinen verhungerten Hartz IV-Empfänger in den Medien erlebt (und hätte es ihn gegeben hätte ich sicherlich davon gelesen) und ich habe genug im Umfeld, um mir sicher zu sein, dass sie auch mal Geld für Hobbies und Freizeit übrig haben. Streiten möchte ich mich gerne über das Bild, dass den Bürgern der BRD von ihren Arbeitslosen vermittelt wird.

Mittwoch, 22. September 2010

Atomkraft vs. Erneuerbare Energien

Die Deutschen demonstrieren nicht gern (Hannovers Contimitarbeiter liesen sich gar von Franzosen dabei unterstützen). Aber zu einer Anti-Atom-Demo in Berlin kamen am 18.09 100.000 Menschen. Etwa 10 Tage zuvor wird der "Atomvertrag" an welchem Frau Merkel maßgeblich beteiligt war in den Medien zerrissen.

Schwarz und weiß-gut gegen böse

Mir fehlt an dieser Stelle die Betrachtung der Probleme die sich durch Erneuerbare Energien ergeben (können).

Zitat des SWR:
"Mit Wasserkraft! Endlos saubere, billige Energie"

Und mein Landschaftsplanerherz weint, weil das so zwar wunderbar wäre, aber der Realität nicht entspricht. Deshalb möchte ich mich in nächster Zeit damit beschäftigen, welche Probleme es auch mit erneuerbaren Energien gibt/geben kann und wie diese minimiert oder gar behoben werden können.

Sonntag, 19. September 2010

Maisanbau

Mal einige Fakten:
Im Jahr 2007 wurden 17 % der deutschen Ackerflächen für den Anbau von Energiepflanzen genutzt. Die Hauptnutzungspflanze zur energetischen Verwertung in Biogasanlagen ist der Mais; der widerum ist ökologisch nicht ganz unbedenklich, denn erhöhter Maisanbau kann die Bodenerosion negativ fördern. Aktuell werden auf etwa 1,65 mio. ha (den Mais zur Nahrungs- und Futtermittelproduktion nicht mitgerechnet) Mais zur energetischen Verwertung angebaut.
Die Bodenbearbeitung erfolgt gewöhnlich durch den Pflug, geerntet wird ebenfalls unter Einsatz schwerer Maschinen, dadurch kommt es zu Schäden in der Bodenstruktur.
Die Aussaat erfolgt erst Ende April bzw. Anfang Mai, da das Jugendwachstum sehr langsam verläuft, ist der Boden längere Zeit unzureichend vor Erosion geschützt.
Mais wird i. d. R. in Reihenkulturen angepflanzt, dies ist problematisch, da der Boden in der nicht bepflanzen Vegetationslücken dauerhaft ungeschütz ist.
Leider werden immer mehr Monokulturen angebaut. Ein Zweikulturensystem hingegen kann die Bodenerosion verringern. Dabei wird im Winter eine Erstkultur angebaut, im Sommer dann die Zweitkultur (Mais). Dies hat den Vorteil, dass durch die beinahe ganzjährige Bodenbedeckung die Erosion vermindert wird, ferner ergeben sich Erträge aus der Erstkultur.
Ein weiteres nicht zu unterschätzendes Problem, ist die Wuchshöhe von bis zu 2,5 m, sowie sein verstärkter Anbau. Hier treten ähnliche Probleme wie bei den Windkraftanlagen auf: Not In My Back Yard! Einige ha Mais sind noch zu tolerieren, aber wer möchte schon auf seiner Fahrradtour im Sommer nur an Maisfelder vorbeifahren, wo man sonst einfach mal garnichts sieht. In einigen Regionen macht der Maisanbau 50 % der Ackerflächen aus. Es kommt letztlich zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Landschaftsbildes. Deshalb forderten NABU und DVL (Deutscher Verband für Landschaftspflege)bereits 2006 eine Beschränkung des Maisanteil in Biogasanlagen auf 50 % und einen vermehrten Anbau von Mischkulturen.

Kommt es auf die Länge an?

Ja! Frauen die sagen es käme nicht auf die Länge an haben gerade einen Freund, dessen Penis eher klein ist und der Freund ist grad in Hörweite.
(Ich rede hier von Mindestlänge nicht von 20 cm)