Sonntag, 19. September 2010

Maisanbau

Mal einige Fakten:
Im Jahr 2007 wurden 17 % der deutschen Ackerflächen für den Anbau von Energiepflanzen genutzt. Die Hauptnutzungspflanze zur energetischen Verwertung in Biogasanlagen ist der Mais; der widerum ist ökologisch nicht ganz unbedenklich, denn erhöhter Maisanbau kann die Bodenerosion negativ fördern. Aktuell werden auf etwa 1,65 mio. ha (den Mais zur Nahrungs- und Futtermittelproduktion nicht mitgerechnet) Mais zur energetischen Verwertung angebaut.
Die Bodenbearbeitung erfolgt gewöhnlich durch den Pflug, geerntet wird ebenfalls unter Einsatz schwerer Maschinen, dadurch kommt es zu Schäden in der Bodenstruktur.
Die Aussaat erfolgt erst Ende April bzw. Anfang Mai, da das Jugendwachstum sehr langsam verläuft, ist der Boden längere Zeit unzureichend vor Erosion geschützt.
Mais wird i. d. R. in Reihenkulturen angepflanzt, dies ist problematisch, da der Boden in der nicht bepflanzen Vegetationslücken dauerhaft ungeschütz ist.
Leider werden immer mehr Monokulturen angebaut. Ein Zweikulturensystem hingegen kann die Bodenerosion verringern. Dabei wird im Winter eine Erstkultur angebaut, im Sommer dann die Zweitkultur (Mais). Dies hat den Vorteil, dass durch die beinahe ganzjährige Bodenbedeckung die Erosion vermindert wird, ferner ergeben sich Erträge aus der Erstkultur.
Ein weiteres nicht zu unterschätzendes Problem, ist die Wuchshöhe von bis zu 2,5 m, sowie sein verstärkter Anbau. Hier treten ähnliche Probleme wie bei den Windkraftanlagen auf: Not In My Back Yard! Einige ha Mais sind noch zu tolerieren, aber wer möchte schon auf seiner Fahrradtour im Sommer nur an Maisfelder vorbeifahren, wo man sonst einfach mal garnichts sieht. In einigen Regionen macht der Maisanbau 50 % der Ackerflächen aus. Es kommt letztlich zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Landschaftsbildes. Deshalb forderten NABU und DVL (Deutscher Verband für Landschaftspflege)bereits 2006 eine Beschränkung des Maisanteil in Biogasanlagen auf 50 % und einen vermehrten Anbau von Mischkulturen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen